5 Fehler, die WG-Vermieter unbedingt vermeiden sollten
Wer ein Zimmer befristet an Studenten vermietet, hat meist ein klares Ziel. Den Studenten ein Zuhause bieten, ohne sich langfristig zu binden.
Diese Art der Vermietung schafft Flexibilität. Sie kann für beide Seiten von Vorteil sein – wenn man typische Fehler vermeidet.
Erfahren Sie hier, welche Stolperfallen WG-Vermieter vermeiden sollten. So lassen sich unnötiger Stress und Kosten umgehen und die Vermietung wird für alle Beteiligten angenehmer.
1. Der falsche Kandidat
Auch wenn die Mehrheit der Studenten ihr Studium zielgerichtet und innerhalb der Regelstudienzeit abschließt, gibt es immer wieder Ausnahmen. Besonders in beliebten Szenebezirken, die junge Menschen anziehen, trifft man auch auf Mieter, die das Leben in vollen Zügen genießen und lange diesen Lebensabschnitt genießen wollen. In solchen Fällen verlängert sich das Studium und in der Wohnung wird tendenziell mehr gefeiert als gelernt.
Tipp:
- Das offene Gespräch während der Bewerbungsphase kann hier viel bewirken und Klarheit geben.
- Fragen Sie den potenziellen Mieter nach seinen Zielen und Erwartungen.
- So lässt sich leichter einschätzen, ob das Studium im Vordergrund steht oder der Fokus doch mehr auf dem Berliner Lebensstil liegt.
- Auch kann man einmal erfahren, welche Gründe für den Wechsel des anbgemieteten Zimmers motivieren.
2. Unzuverlässigkeit bei Absprachen
Ein Student kann pünktlich die Miete zahlen und dennoch unzuverlässig in anderen Bereichen sein, etwa bei Terminen oder Absprachen. Schnell abgesagte Termine oder mangelnde Erreichbarkeit (auch Vermieter-Gosting kommt vor) können im Alltag anstrengend werden.
Tipp:
- Bereits im Bewerbungsprozess lässt sich die Verlässlichkeit eines Mieters abschätzen.
- Achten Sie darauf, wie pünktlich und vollständig Unterlagen eingereicht werden und ob der Interessent an alles hält.
- So bekommen Sie frühzeitig ein Gefühl dafür, ob der gegenseitige Respekt vorhanden ist.
- Nur bei einem guten Bauchgefühl das Mietverhältnis abschließen!!!
3. Pflege des Interieurs
Es ist leider keine Seltenheit, dass manche Mieter nicht pfleglich mit dem Inventar umgehen. Gebrauchsspuren an Wänden, ein ungepflegter Kühlschrank mit gruseligem Eisfach oder nicht gemeldete Defekte, die später größere Schäden verursachen, können frustrierend sein.
Tipp:
- Bleiben Sie ruhig und freundlich, auch wenn bei der Begehung des Zimmers etwas unschön das Auge schmerzen lässt.
- Weisen Sie schon frühzeitig darauf hin, dass der Mieter für die Pflege verantwortlich ist.
- Machen Sie deutlich, dass Sie die Kaution gerne vollständig zurückzahlen möchten – vorausgesetzt, alles bleibt im ursprünglichen Zustand.
- Ein nochmaliger Reminder beim Einzug kann hier schon viel bewirken und hilft dem Mieter, sich an seine Verantwortung zu erinnern.
Gerne kann man auch einfließen lassen, dass bestimmtes gerade erst repariert oder in Stand gesetzt wurde. Das zeigt, dass Sie sich als Vermieter kümmern und dass diese Kosten in dem speziellen Fall durch die Kaution abgedeckt wurde.
4. Bohrverbot und trotzdem sehen die Wände Käse aus
Ein Detail, das oft übersehen oder falsch eingeschätzt wird: Die Wände. Niemand möchte nach ein paar Mieterwechseln Löcher wie in einem „Schweizer Käse“ vorfinden. Viele Vermieter empfehlen daher doppelseitige Poster-Aufkleber als Alternative – jedoch mit mäßigem Erfolg. Beim Entfernen dieser Kleber entstehen oft entweder ölige Flecken (durch Weichmacher im Kleber) oder die Tapete wird beschädigt. Selbst ein Bohrverbot ist umstritten und stößt bei vielen Mietern auf schlechte Miene ... und machen es dann trotzdem.
Tipp:
- Stattdessen bieten Sie am besten lose aufgestellte Bilderrahmen oder aufgehängte IKEA-Bilderrahmen an
- Hier kann der Mieter auch gerne für seine Zeit das Motiv austauschen.
- So fühlt sich der Mieter wohl und das Bedürfnis, selbst etwas an die Wand zu kleben oder zu bohren, wird vermieden.
- Pinwände aus Kork oder magnetisch sind gerade am Arbeitsbereich sehr praktisch und bieten Platz zur freien kreativen Entfaltung.
Eine freundliche Erklärung beim Einzug sorgt dafür, dass sich beide Seiten über eine gepflegte Wand freuen können.
5. Wichtige Details beim Auszug übersehen
Beim Auszug etwas zu übersehen, passiert schneller als gedacht – doch es kann später ärgerlich sein, wenn es um die Kaution geht. Eine sorgfältige Übergabe verhindert Unstimmigkeiten.
Tipp:
- Planen Sie die Übergabe nur bei Tageslicht!!!
- Das hilft ungemein, auch kleine wichtige Details gut zu erkennen.
- Ein Übergabeprotokoll ist hilfreich und quasi Standard.
- Eine eigene Checkliste für sich selbst als Vermieter ist oft noch effektiver.
- Hier können Sie Punkte notieren und abhaken, wie
- Keramik-Becken auf Sprünge prüfen
- Lose Schrauben bei Fenstergriffen kontrollieren
- Blick in den Kühlschrank werfen
- Sind die Kontaktdaten für zukünftige Kontaktaufnahmen noch aktuell?
Fazit
Die Vermietung eines WG-Zimmers an Studenten kann eine bereichernde Erfahrung sein, wenn man die klassischen Fallstricke kennt und umgeht. Die Lernkurve ist auf jedenfall schneller;-)
Mit Offenheit und gegenseitigem Respekt kann eine Situation geschaffen werden, in der sich der Mieter wohlfühlt und der Vermieter die Sicherheit hat, dass alles in guten Händen ist.
Ein harmonisches Mietverhältnis ist letztendlich für beide Seiten die beste Win-Win-Situation!