In welchen Kanälen finden Studenten eigentlich ein WG-Zimmer?
Das Vermieten von WG-Zimmern an Studenten ist heutzutage nicht nur eine Frage der klassischen Immobilienplattformen wie wg-gesucht.de. Viele Studenten nutzen bereits sehr intensiv alternative Kanäle, um passende Zimmer zu finden.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Plattformen und Kanäle besonders beliebt sind – und welche Vorteile sie bieten.
1. Klassische Plattformen – Immer noch eine wichtige Ressource
Die traditionellen Plattformen spielen weiterhin eine wichtige Rolle auf dem Wohnungsmarkt. wg-gesucht.de, Studenten-WG.de und Immobilienscout24 gehören zu den bekanntesten Anlaufstellen in Deutschland. Mit einfachen Filterfunktionen und einer großen Reichweite erleichtern sie das Inserieren und Finden von WG-Zimmern.
Vorteile Klassischer Plattformen:
- Große Reichweite, da sie bekannt sind und viele Studenten gezielt hier suchen
- Benutzerfreundliche Filteroptionen, die auf Preis, Lage und Ausstattung eingehen
- Gute Übersichtlichkeit für Inserate und Bilder
Nachteile:
- Sehr hohe Konkurrenz, besonders zu Semesterbeginn
- Es kann auch viel Spam führen oder halbherzigen Anfragen kommen, da die Anfragen an das freie Zimmer schnell abgesendet sind
2. Soziale Netzwerke – Die neuen Marktplätze
Neben klassischen Plattformen spielen soziale Netzwerke eine immer größere Rolle bei der WG-Suche. Kanäle wie Facebook-Gruppen und Instagram bieten Studenten eine schnelle Möglichkeit, sich zu vernetzen und freie Zimmer anzubieten oder zu finden.
Facebook-Gruppen - immernoch beliebt
Facebook hat sich zu einer der beliebtesten Plattformen für die WG-Suche entwickelt. Viele Städte und Universitäten haben eigene Facebook-Gruppen für Studenten-WGs. Hier finden sich oft kurzfristige Angebote, die auf anderen Plattformen nicht ausgeschrieben sind.
Vorteile:
- Direkter Austausch über Kommentarfunktionen oder private Nachrichten
- Gute Möglichkeit für Vermieter, mit Mietinteressenten direkt in Kontakt zu treten
- Einfache Möglichkeit, Zimmer ohne Gebühren zu inserieren
Nachteile:
- Das eigene Profil muss schon einmal gut aussehen
- Die FB-Gruppen müssen gefunden werden und unter Umständen wird man nicht zugelassen
Beispiel-Gruppen:
- „WG-Zimmer Berlin“ oder „WG gesucht in Potsdam“
- Gruppen für spezielle Zielgruppen, z.B. internationale Studenten oder bestimmte Studiengänge
Tipps für Vermieter:
- Erstellen Sie ein kurzes und ansprechendes Posting mit aussagekräftigen Fotos und wichtigen Infos zu Zimmer, Mietpreis und Lage.
- Bleiben Sie offen für direkte Nachrichten und Fragen zu Ihrem Angebot.
Instagram – Schnell und effizient
Instagram ist zwar kein typischer Kanal für die Wohnungssuche, bietet aber kreative Möglichkeiten für Vermieter, junge Menschen zu erreichen. Einige Studentenvereinigungen oder Wohnungsagenturen führen hier regelmäßige „Stories“ mit Wohnungsangeboten, die auf kreative Weise präsentieren.
Vorteile:
- Visuelle Präsentation mit aussagekräftigen Fotos oder kurzen Videos
- Möglichkeit, Angebote schnell zu teilen und weiterzuempfehlen
- Junge Zielgruppe, die aktiv auf Instagram unterwegs ist
Nachteile:
- Ein Konto hat nicht jeder bei Instagram
- Erfordert oft ein bisschen Kreativität bei der Präsentation
- Weniger strukturiert als klassische Plattformen, aber für kurzfristige Vermietungen effektiv
3. Messenger-Apps – WhatsApp und Telegram
Viele Studenten bevorzugen Messenger-Apps wie WhatsApp oder Telegram, um Zimmerangebote zu teilen und unkompliziert mit Vermietern zu kommunizieren. In vielen Städten gibt es bereits spezialisierte WhatsApp-Gruppen für WG-Angebote, die exklusiv für Wohnungsgesuche und -angebote genutzt werden.
Vorteile von WhatsApp-Gruppen:
- Unkomplizierter Austausch in Echtzeit
- Perfekt für kurzfristige Angebote und direkte Absprachen
- Intime Gruppen mit geringerer Konkurrenz als auf großen Plattformen
Telegram-Kanäle:
Telegram bietet oft Gruppen oder Kanäle mit hoher Reichweite, in denen gezielt nach freien WG-Zimmern gesucht wird. Hier sind Angebote häufig nach Stadt sortiert.
Tipps für die Nutzung von Messenger-Gruppen:
- Treten Sie relevanten WhatsApp- oder Telegram-Gruppen Ihrer Stadt bei
- Fügen Sie Fotos und kurze Beschreibungen ein, um den Überblick zu verbessern
- Achten Sie auf schnelle Reaktionszeiten – viele Angebote werden direkt vergeben
4. Aushänge an der Uni – Die gute alte Pinnwand
Wer hätte gedacht, dass Aushänge an den schwarzen Brettern der Unis immer noch eine Rolle spielen?
Tatsächlich nutzen viele Studenten diese traditionellen Pinnwände, um sich auf dem Campus über aktuelle Wohnungsangebote zu informieren. Besonders beliebt sind die Plätze vor der Mensa, wo sich täglich die hungrigen Massen tummeln – und wo die Chancen gut stehen, dass das WG-Gesuch an den richtigen Leser gerät.
Vorteile der guten alten Aushänge
- Direkter Draht zur Zielgruppe: Vorlesungsräume, die Mensa oder das Café auf dem Campus – hier trifft man definitiv nur Studenten!
- Kein Internet erforderlich: Ein Zettel, ein Stift und eine Prise Kreativität reichen völlig aus.
- Kostenlos und unkompliziert: In den meisten Unis dürfen Wohnungsanzeigen kostenlos aufgehängt werden.
Nachteile der klassischen Methode
- Begrenzte Reichweite: Die Anzeige erreicht wirklich nur diejenigen, die direkt vor Ort sind.
- Möglichkeit, überklebt zu werden: Gerade vor der Mensa ist die Pinnwand heiß umkämpft, da Studenten ihre Zimmer oft eilig vermieten möchten. Da heißt es: regelmäßig nachsehen und ggf. die Anzeige wieder aufhängen!
Tipps für den perfekten Aushang
- Machen Sie den Aushang auffällig: Verwenden Sie farbiges Papier oder ein großes Bild vom Zimmer – alles, was den Blick anzieht, ist willkommen!
- Kurz und knackig: Fassen Sie sich kurz, nur die wichtigsten Infos – Zimmergröße, Miete und Kontaktmöglichkeit.
Reißzettel mit Telefonnummern: Ganz klassisch und immer noch beliebt – kleine Abreißstreifen mit Ihrer Nummer oder E-Mail-Adresse machen es Studenten leichter, sich direkt zu melden.
Fazit
Wenn es schnell gehen muss und Sie möglichst viele Interessenten erreichen wollen, ist wg-gesucht.de die erste Wahl. Diese Plattform bietet eine hohe Reichweite und einfache Handhabung, besonders wenn es zeitlich drängt.
Möchten Sie hingegen eine spezifische Zielgruppe unter Studenten ansprechen – etwa internationale Studenten oder bestimmte Studienrichtungen – sind soziale Netzwerke oder Gruppen in WhatsApp, Telegram oder Instagram ideal. Diese Kanäle sind gezielter und ermöglichen den direkten Kontakt, müssen jedoch zunächst aufgebaut und aktiv gepflegt werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Der Old-School-Ansatz an der Uni funktioniert ebenfalls: Mit einer kreativen und auffälligen Vorlage sowie einer großen Anzahl an Aushängen an den verschiedenen schwarzen Brettern auf dem Campus lassen sich ebenfalls Interessenten finden.
Derzeit gestaltet sich die Suche nach Studenten als Mieter recht unkompliziert. Langfristig und mit dem Ziel, eine größere Reichweite und gezielte Auswahlmöglichkeiten aufzubauen, sind jedoch Social Media Kanäle und Netzwerke die effizientesten und zukunftssichersten Lösungen.